EDITORIAL
Liebe Leserinnen, lieber Leser,
das neue Thema „Mut“ hat mich auf vielen unterschiedlichen Ebenen berührt und erfasst.
Das Leben spielt uns manchmal spannende Themen zu, die wir „schon abgearbeitet“ glaubten.
Jedenfalls ging es mir so mit dem Thema Mut. Vor ca. 12 Jahren hatte ich ein Gespräch über das Thema Mut mit einer lieben, alten und weisen Freundin. Ich war stolz darauf, immer mutig zu sein und meine Themen so tapfer anzugehen. Sie sagte darauf zu mir: „Für Mut ist Angst der Antrieb.“ Bang, da saß ich nun mit meinem Stolz und wusste, dass sie recht hatte. Wenn ich jetzt darauf zurückschaue, was Mut für mich bedeutete, ist es schon das Heldentum, tapfer seinen Weg zu gehen, sich nicht beirren oder ablenken zu lassen. Alles, was dem inneren Befreiungsweg im Wege steht, mutig anzusehen und es in die Auflösung zu bringen. Das hört sich gerade so wunderbar einfach an, ist es wahrscheinlich auch, wenn der Mut da ist, sich seinen Dämonen, seinen Schattenseiten zu stellen. Meistens sorgt die Angst dafür, dass wir Ausreden haben, warum das alles nicht dran ist oder bisher nicht dran ist. Ich habe mich in den vergangenen Jahren geweigert, gewisse Entscheidungen zu treffen.
Ich hatte gewagt, mich tiefer einzulassen, was natürlich auch eine tiefere Bindung bedeutet. Umso schwerer fiel es mir, gewisse Entscheidungen zu treffen. Wenn ich mich auf wenig einlasse, fällt die Trennung nicht so schwer. Das war einmal wieder eine meiner klassischen „Milchmädchenrechnungen“, denn das Leben, das Universum, das Göttliche, wie auch immer es genannt wird, hat mir daraufhin Entscheidungen abgenommen. Es hat dafür gesorgt, dass der Weg freigeräumt wird, sodass ich „mit einer gewissen Leichtigkeit“, die ich noch gar nicht fassen kann, nun meinen Weg unbeschwerter gehen kann. Mit tiefer Dankbarkeit im Herzen durfte ich die Freuden einer Verbundenheit erfahren und die Erleichterung von gelösten Bindungen, die mir nicht guttaten.
Niemand muss den Weg allein gehen und ganz gewiss sind wir nie allein. Wir sind geliebt und geführt, wenn wir uns mutig unserem Weg anvertrauen.
Das wünsche ich jedem Menschen, denn wenn sich jeder selbst hilft, ist jedem geholfen. UND ES WIRD IHM GEHOLFEN, denn für die Hilfe zur Selbsthilfe gibt es unzählige Menschen, die uns auf unserem Weg begleiten und unterstützen können.
Ich wünsche allen eine wundervolle Frühlingszeit.
Ich verbleibe in liebevoller Verbundenheit
eure Dagmar Längert